In der letzten Schulwoche lernten die Schülerinnen und Schüler der 1. Klassen das Lesen - auf der Rutsche.
Für jeden, der Lesen kann, ist diese Fähigkeit alltäglich und nichts Besonderes. Aber uns Lehrern und Lehrerinnen ist bewusst, dass das Zusammenziehen von Buchstaben zu Wörtern ein für das Gehirn ganz neuer Prozess ist, der in der ersten Klasse Volksschule gelernt wird.
Um lesen zu können, muss man mehrere Symbole - wir nennen sie Buchstaben - kennen und diese benennen können. Es ist aber nicht genug, sie hintereinander zu sprechen. Lesen nennen wir es erst, wenn wir die Buchstaben beim Sprechen zusammenziehen, also verbinden können. Dann wird aus einem "M" "a" "m" "i" ein "Mami" - und dann haben wir ein Wort gelesen.
Im ersten Schuljahr lernen die Kinder alle Zahl- und Buchstabensymbole. Diese werden ganz oft wiederholt und geübt, bis die Kinder sie wirklich gut auswendig können. Denn erst dann können sie mit dem Lesen starten.
Auch im Gehirn wird dafür extra "gebaut" - Synapsen bilden sich und Nervennetzwerke entstehen. Bald gibt es wahre Autobahnen im Gehirn und das Lesen gelingt immer besser und immer schneller.
Die Kinder der ersten Klassen haben nun das Lesen gelernt. Ab jetzt wird fleißig geübt und wöchentlich kommen neue Buchstaben dazu und immer mehr Wörter können erlesen werden.
Wir bedanken uns schon jetzt bei den Eltern, die ihre Kinder zuhause unterstützen und jeden Tag mit ihnen das Lesen üben!
